Liebe Mitarbeiter der Verwaltung, liebe Kollegen des Marktgemeinderates, 

im Namen der Bürger- und Umweltliste darf auch ich Sie herzlich zu unserer vorweihnachtlichen Feier begrüßen. Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Wieder schauen wir zurück auf ein Jahr.

Zum 100. Geburtstag unseres Freistaates brachte es vor allem politisch Neues: Die Regierung wird von einer orange-schwarzen Koalition gebildet, die Grünen rücken zur zweitstärksten Partei im Maximilianeum auf. Nach den Wahlen in Bayern und Hessen sitzt die AfD nun in allen Landesparlamenten. Sie stellt in den 16 Bundesländern zwischen 5 und 25 % der Landtagsabgeordneten. 

Viele Menschen fragen sich, wie sich der Erfolg dieser Partei erklären lässt. 

Ich glaube nicht, dass er auf einem "rechten Gesinnungswandel" in der Bevölkerung aufgrund der Einwanderung seit 2015 beruht. Eine Dokumentation im ZDF vor zwei Wochen machte den Versuch die Aufspaltung der Parteienlandschaft zu ergründen: Unter dem Hashtag "wasdiepolitikfalschmacht" führte ein Journalist ein Jahr lang Gespräche mit Bürgern quer durch die Republik:  Physiotherapeut, Schichtarbeiter und Steuerfachgehilfin schilderten aus ihrer Sicht, was schief läuft in Sachen Gerechtigkeit, Mieten und Rente. "Die Politik kreist um sich selbst, ist abgehoben", so der Tenor, der sich wie ein roter Faden durch die Gespräche zieht. Aussagen von Politikern wie "wir müssen unsere Hausaufgaben machen und die Sorgen und Ängste der Bürger ernst nehmen" begründen kein Vertrauen. Sie sind zu hohlen Phrasen geworden, befeuern sogar Frustration und Verdrossenheit bei den Bürgern. Laut der Politikwissenschaftlerin Séville müsse die Politik ehrlicher kommunizieren, um dem entgegenzuwirken - auch dann, wenn es manchmal unsicher ist und Einschnitte bedeutet. Sie rät, die Bürger nicht in falsche Erwartungen einzulullen und ihnen Sicherheiten zu suggerieren, die es gar nicht gibt.

Kommunikation, die Art und Weise wie wir miteinander reden, steht dabei im Zentrum - nicht nur in der großen Politik. Auch und gerade auf kommunaler Ebene spielt sie eine wichtige Rolle. Zum einen gegenüber den Bürgern, und dabei meine ich nicht die Vorwürfe der Bürgerinitiative in Pfettrach, zum anderen innerhalb der Verwaltung. Gerade dort gibt es großen Nachholbedarf - auf allen Seiten.

Liebe Mitarbeiter, liebe Kollegen des Marktgemeinderates, jeder von uns trägt einen Teil zum Wohlergehen unseres Marktes bei. Dafür möchte ich im Namen der Bürger- und Umweltliste Danke sagen. Danke für alles Gute und Wertvolle, dass Sie im Sinne des Marktes und unserer Mitbürger leisten. 

Gleichzeitig verbinde ich den Dank aber auch mit einer Bitte: Behalten wir trotz all unserer Eigenheiten immer das große Ziel vor Augen – unserer Kommune zu dienen und sie weiter zu entwickeln.

Ich wünsche Ihnen frohe und gesegnete Weihnachtstage, gute Erholung und einen glücklichen Start in das Jahr 2019.